Ein Dachboden voller Geschichten – L 237

Kaum vorstellbar: Eine winzige Dachkammer teilten sich mindestens drei Personen. Die Bewohner waren einfallsreich und sehr kreativ bei der Ausgestaltung ihrer mickrigen Unterkunft: Wandmalereien und Graffiti, erst auf den zweiten Blick erkennbar, erzählen von Liebeskummer, schlaflosen Nächten und der Sehnsucht nach der Heimat. Humorvoll beschreibt beispielsweise ein niederländischer Vers die allgegenwärtige Plage durch Wanzen. Ungeziefer war angesichts der unbeschreiblichen hygienischen Verhältnisse ein Problem, das den Alltag aller Häftlinge im Ghetto bestimmte.

Vorweg gesagt: Die Gesamtschau der folgenden Bilder lässt einzigartige und vor allem sehr persönliche Einblicke in das Leben der hier einquartierten Ghettobewohner zu. Der Betrachter bekommt Zugang zu einer eigenen Welt. Diese Welt selbst ist nur zehn Quadratmeter groß. Dass ausgerechnet hier eine Fülle von bislang unbekannten Graffiti und Wandbildern existiert, ist mehr als überraschend. Sie wurden erst im Frühjahr 2013 von einem Bewohner des Hauses entdeckt.

Dieser Dachboden ist nur einer von vielen, auf denen noch Spuren des Ghettos existieren. Wir wollen die Urheber finden und ihr Schicksal nachzeichnen. Mehr dazu demnächst auf www.ghettospuren.de

WIR SUCHEN ZEITZEUGEN!

Wer kann sich an die Zeit des Ghettos Theresienstadt (1941–45) erinnern oder kennt Menschen, die damals in der Stadt inhaftiert waren?
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